Schulpforta


Etwa 60 Kilometer von Leipzig entfernt liegt Schulpforte - zusammen mit Bad Kösen ist es ein Ortsteil von Naumburg. Die dort im 13. Jahrhundert umgebaute Klosterkirche mit der 1300 vollendeten Westfassade ist ebenso erhalten, wie Klausur, „Abtskapelle“ und weitere Gebäude, die Dank der späteren Umnutzung als Landesschule weder geschliffen noch geplündert worden sind. Auch die mittelalterliche Klostermauer, die dem Gesamtensemble der heutigen Landesschule den geschlossenen Rahmen gibt ist, erhalten geblieben.


Torbogen-Ausschnitt des Torhauses mit Figuren des fiktiven Klostergründers Bruno von dem Pleißengau und des Schulgründers Moritz von Sachsen


Bis 1815 war die Landesschule Pforta sächsisch, dann kam sie als Folge der Beschlüsse des Wiener Kongresses unter preußische Herrschaft und erlebte im 19. Jahrhundert eine besondere Blütezeit. Anmerkung am Rande: allein im 20. Jahrhundert wurde fast viermal die gesamte Lehrerschaft ausgetauscht. Durchaus nachvollziehbar bei einer Entwicklung von einem einstmals humanistischen Elitegymnasium zu einer „Nationalpolitische Erziehungsanstalt“ | NAPOLA bis hin zu einer Internatsschule mit Sonderstatus und Schülerselbstverwaltung zu DDR-Zeiten. Seit 1990 ist die Schule wieder ein Internats-Gymnasium, welches Schüler aus allen Bundesländern in den drei Spezialisierungsbereichen Sprachen, Musik und Naturwissenschaften fördert. Träger der Schule ist das Land Sachsen-Anhalt.



Generationen von Schülern, darunter zahlreiche namhafte Absolventen wie Ranke, Fichte, Nietzsche, Klopstock, zeugen nicht nur vom Erfolg dieses Projektes, sondern auch von der Weitsicht, in die Ausbildung der Jugend zu investieren. Ein kleiner Rundgang:



"Florilegium Portense " wurde 1990 von Absolventen als "Chor ehemaliger Schüler" gegründet, um eine in vier Jahren gewachsene Beziehung zur Schule nicht einfach zu beenden und um ihre im Schulchor gesammelte Chorerfahrung weiterzuentwickeln. So probte der Chor damals monatlich ein Wochenende lang in den Gemäuern des alten Zisterzienserklosters.


Seit 1997 bestand in Folge eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Jürgen Golle und dem damaligen Chorleiter Kersten Lachmann. Nach der Uraufführung vom Jugendchor der Landesschule Pforta entstand dann auch die Idee zur CD "Villaneske Lieder für gemischten Chor a cappella". Eine CD mit Liedern, die in Charakter und Stimmung ganz den Vorstellungen des Komponisten entsprachen. Inzwischen sind bisher 40 solcher Chorlieder entstanden, die - jeweils acht Lieder - in fünf Zyklen bzw. Sammlungen den Chören gedruckt zur Verfügung stehen. Erfreulicherweise gibt es die CD bis heute noch vor Ort zu kaufen.

Das Titelbild der CD "Kreuzgang in Schulpforte" ist ein Aquarell des deutschen Komponisten Jürgen Golle | HörTipp: Kleines Liebeslied auf einer CD aus dem Jahre 2008 "Kumm bi de Nacht"


Weiterführendes | online: Landesschule Pforta | Kloster Pforta | Stiftung Schulpforta | CD-Empfehlung | Virtuelles Erkunden:


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Erlebnis Romanik und Wein | Teil 5 | Beitragsautorin & Fotos: © Elisabeth Heller | September 2019



Weitere Anmerkungen


In Pforta leben und lernen um die 300 Schüler von der 9. bis zur 12. Klasse aus allen Teilen Deutschlands. Darunter inzwischen mehr Mädchen als Jungen.



Aufnahmebedingungen sind gute schulische Leistungen, das Bestehen der Aufnahmeprüfung für einen der drei Spezialzweige, soziales Engagement und eine hohe Motivation, sich den besonderen Herausforderungen des Internatslebens zu stellen.




Das Landesweingut Kloster Pforta spiegelt in seiner Historie wie kaum ein anderes Weingut den Wandel über viele Jahrhunderte wider. Heute ist das Weingut im Besitz des Bundeslandes Sachsen-Anhalt und fungiert als Musterweingut für Weinbau in der Weinbauregion Saale-Unstrut, dem nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands.



Zu den beachtlichsten Weinen des Weinguts Kloster Pforta gehören der Saalhausen Weißburgunder, der Saalhausen Blauer Zweigelt und der Riesling von der Terrassenlage Goseck sowie der Naumburger Rote Traminer:

Landesweingut Kloster Pforta