Berlin Kaléidoscope | Rhythmus und Farbe. Musikszenen auf indischen Albumblättern


Das Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Berlin wird ab dem 23. Oktober 2023 komplett für Besucher:innen geschlossen. Dieser Schritt ist erforderlich, damit die Grundinstandsetzung im Rahmen des „Masterplans Museumsinsel“ wie geplant fortgesetzt werden kann | DETAILS. Dann sind auch nicht mehr die Räumlichkeiten des Museums für Islamische Kunst geschlossen. Aber vom 28. April bis 25. Juni 2023 laden sie noch ein zur kleinen, aber feinen Ausstellung:

Deniz Erduman-Çalış | Parul Singh | © EH

"Rhythmus und Farbe. Musikszenen auf indischen Albumblättern"

Sobald Besucher:innen die beiden kleinen Räume des Buchkunstkabinetts im Museums für Islamische Kunst betreten, fühlen sie sich regelrecht hineingezogen in eine zauberhafte Ausstellungswelt aus Musik und Farben. Wunderschön anzuschauende Miniaturmalereien geben faszinierende Einblicke in die Klanglandschaft des indischen Subkontinents des 16. bis 18. Jahrhunderts. Damals wurden Musiker:innen aus einem breiten geografischen Raum von Iran bis Indien von den Höfen angezogen und gefördert. Gleichzeitig spielten sie eine große Rolle in religiösen Zusammenkünften, seien es in Hindu Tempeln oder muslimischen Sufi-Konventen. Denn Musik galt auch als Mittel zur Erreichung eines Zustands spiritueller Ekstase.

Durch die breite Förderung kam es zu einer musikalischen Blütezeit, in der Künstler:innen aus verschiedenen Musiktraditionen aus Indien, Iran und Zentralasien experimentierten und ihre eigenen Kombinationen aus melodischen Modi, rhythmischen Strukturen und Klangfarben schufen. Hörproben in der Ausstellung vermitteln ansatzweise einen Eindruck davon, wie sich diese Musik damals angehört haben mag.

Erkennbar ist auf den Miniaturmalereien aus Indien der musikalische Reichtum an der Vielfalt der dargestellten Instrumente wie Tambur, Rabab, Setar oder Daf. Es sind Instrumente, die arabische Wurzeln haben und in den persischen und türkischen Kulturen Zentralasiens und des Nahen Ostens beheimatet sind. Hinzu kommen verschiedene Instrumente indischen Ursprungs, wie die Rudra Vina, Pakhawaj oder die Ekatantri Vina. Siehe auch: Google Arts @ Culture | Musikinstrumente vom indischen Subkontinent

„Rhythmus und Farbe. Musikszenen auf indischen Albumblättern des 16. bis 18. Jahrhunderts“ wird kuratiert von Deniz Erduman-Çalış Museum für Islamische Kunst, und Parul Singh, 4A Lab Postdoctoral Fellow, Kunsthistorisches Institut in Florenz – Max-Planck-Institut und Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Zur Ausstellungswebsite "Rhythmus und Farbe. Musikszenen auf indischen Albumblättern"

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