MediaBox | LeseBuch


Unter dieser Rubrik finden Sie LeseTipps für unterschiedlichste Publikationen als Anreiz dafür, neugierig und selbst cre-aktiv zu werden.


In der Hoffnung auf bessere Zeiten allen voran die Empfehlung für einen wunderschönen Musikalender für das Jahr 2021:

Sehnsuchtsorte prägen Leben und Werk von Musikerinnen und Musikern. Es sind reale und erträumte Orte, glückliche und enttäuschende, verlorene und unerreichbare.

Für Felix Mendelssohn Bartholdy war es Italien, für Igor Strawinsky Hollywood, für die Sängerin Rosa Ponselle Covent Garden, und in Antonín Dvořáks Konzert für Violoncello und Orchester spiegelt sich seine Sehnsucht nach der Heimat Böhmen wider.

Wunderbare Fotos, informative Bild- und Textlegenden, Kurzbiografien, Kalendarium laden wöchentlich zum sehnsüchtiges Verweilen ein. Und lassen dabei mitunter vergessen, dass gerade seit Corona das Reisen in alle Welt keine Selbstverständlichkeit ist.

Vorab ermöglicht Label »edition momente« ein Blättern durch 2021



Uschi Brüning | So wie ich | Autobiografie

Dieses Buch ist eine Reise in die DDR und ihre Musikszene und gleichwohl eine Liebeserklärung Uschi Brünings an den Mann ihres Lebens. An den Duo-Partner Ernst-Ludwig Petrowsky, einen bescheidenen Musiker aus Mecklenburg, der mit seinem Saxophon die Welt bereiste, im europäischen Jazz längst zur Legende geworden ist.

Für den deutschen Musik- und Kulturjournalisten sowie selbst Autor von Büchern aus der Jazz-, Pop- und Rockmusikkultur, Siegfried Schmidt-Joos, war Uschi Brüning DIE Jazz-Stimme der DDR überhaupt. Als Kenner der Szene sagt er auch, dass die Chronistin Krista Maria Schädlich dort kunstvoll anschließt, wo sein eigenes Buch Die Stasi swingt nicht: Ein Jazzfan im Kalten Krieg inhaltlich in den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts endet. Denn: die ostdeutsche und gesamtdeutsche Kulturpolitik nach dem Mauerbau, Bevormundung und Überwachung, Angst und Euphorie, Freiräume und Festivals, staatliche Duldung und internationale Tourneen - alles ist im Buch tatsächlich präsent.

Zusätzlich sei der Verweis auf zwei Gespräche gestattet, welches Ulrike Tim im August 2019 mit ihr bei Deutschlandfunk Kultur führte: Meine Stimme ist ein Geschenksowie am 6.11. im ZDF ausgestrahlt wurde: Volle Kanne

Weitere Details zum Buch auf der Website des Ullstein-Verlages




V.l.n.r: Ulf Drechsel, Wolfgang Martin, Thomas Putensen | Momentaufnahme: Elisabeth Heller

Sagte mal ein Dichter" | Holger Biege. Die Biographie

Das Festival Literatur: BERLIN hatte vom 22. März bis 6. April auch 2019 wieder Autor*innen aus dem In- und Ausland dazu eingeladen, gemeinsam mit ihren Verlagen ihre aktuellen Neuerscheinungen vorzustellen. So u. a. auch Autor Wolfgang Martin am 1. April ins Kesselhaus der Kulturbrauerei. Musikalisch endete die abendliche Lesung mit Thomas Putensen, der eigens für Holger Biege ein Lied schrieb: "So oder so". Mehr zur Veranstaltung ist nachzulesen in einem sehr ausführlichen Foto-Bericht von Dajana Gehn auf der Website des Vereins „Deutsche Mugge“.

Das von Rundfunkmann Wolfgang Martin über seinen Freund Holger Biege sehr empathisch geschriebene Buch ist gleichermaßen auch ein wichtiges Kapitel deutscher Zeitgeschichte. Denn in gleich mehreren Aussagen finden sich mutmaßlich viele der Ostdeutschen wieder. Und dabei nicht nur jene, die den Ausnahmekünstler, Sänger und Komponisten, der in keine musikalische Schublade jemals passte, bei Konzerten live erlebten oder einfach nur im Radio hörten. Möglicherweise von nun auch wieder öfter auf diversen Medien oder bei Spotify.


Der hochsensible Musiker, der Zensur und die Enge der DDR nicht mehr ertrug, kam nach einem Konzert im Westen nicht mehr zurück. Und so wurde ab 1983 Hamburg für Jahre das neue Zuhause. Aber auch dort erlebte er wieder Enttäuschungen, die ihn nun vor dem kompromisslosen Kommerz des Musikmarktes resignieren ließen.

Aber nach dem Mauerfall gab es ein unerwartetes, fast triumphales Wiedersehen mit seinen Fans im Osten. Damit verbunden war Ende 1990/Anfang 1991 auch der Umzug von Hamburg zurück nach Berlin mit der Suche nach einer Wohnung. Da aber in den unbeschreiblichen Wirren dieser Zeit eine solche nicht sofort zu finden war, überließ ihm zunächst der große Bruder, der Sänger Gerd Christian, seinen Bungalow in einer Gartenanlage. Glücklicherweise nicht weit entfernt von der kleinen Wohnung einer Musikredakteurin, die dort ein altes Klavier zu stehen hatte. Unvergessen bleibt ihr bis heute Holger Bieges überaus leidenschaftliches Spiel am Klavier in einem heimischen Wohnzimmer in Karlshorst. Ein Klick in eine seiner "Improvisationen" bei Spotify zeugen unüberhörbar von seinem musikalischen Feuer.

Als Holger Biege 2012 ein drittes Mal durchstarten wollte, ereilte ihn ein schwerer Schicksalsschlag, von dem es ihm nicht mehr vergönnt war sich zu erholen. Denn am 25. April 2018 starb er viel zu früh mit nur 65 Jahren. Umso berührender die Tatsache, dass seit seinem ersten Todestag 2019 eine Gedenktafel in seiner Geburtsstadt Greifswald noch lang an ihn erinnern wird.

An dieser Stelle zwei neugierig machende Auszüge aus dem Buch, die freundlicherweise der Verlag seinen cre-aktiv-Leser*innen als Leseprobe vorab zur Verfügung stellt: Teil 1 | Teil 2 || Zum Verlag "Bild und Heimat" ||| Liederbuch Holger Biege(Nordwest Media 2017)




Meine unglaubliche Stasiakte

Auch wenn dieses Buch zum Thema nach drei Jahrzehnten etwas spät daher zu kommen scheint, lesen sich die Geschichten des im Leben so weit gereisten Autors in Zeiten von Social Media möglicherweise noch mal ganz anders, als in den 90ern des letzten Jahrhunderts. Mittlerweile könnten auch Sichten darauf unterschiedlicher ausfallen - das je nach Alter, Herkunft und gemachten Wendeerfahrungen der Leser*innen.

Gernot Friedrich, der schon in DDR-Zeiten in keine Schublade passte und allein schon deshalb der Stasi mehr als verdächtig schien, schreibt u. a. in seinen Abschlussgedanken:

"Ich habe von all dem, was ich da in meiner Akte lese an Bösartigem, Ungehobeltem, Verleumderischem, Gehässigem und von der Gefahr, in der ich schwebte, absolut nichts gewusst. Wie gut! Es hätte mir damals die Unbefangenheit und die Heiterkeit meines Gemütes geraubt."

Und gäbe es die Stasi noch heute, wäre sie fassungslos ob der Tatsache, dass der Pfarrer im Ruhestand längst alle europäischen Länder besuchte, alle Kontinente mehrmals bereiste als auch viele ferne und abwegige Inseln betrat.

Auch nach "Corona" wird sich der reisefreudige Senior sicher nicht davon abhalten lassen, wie gewohnt einmal jährlich in Russland-Deutschen Gemeinden in Russland zu predigen.

Am Ende seines Buches verweist der Autor noch auf einen bis heute abrufbaren bebilderten und lesenswerten Artikel im Netz: DDR-Bibelschmuggler | "Kaltblütig, raffiniert, verschlagen" von Christoph Gunkel | 2012

HörTipp: Der Theologe und die Reisefreiheit – der evangelische Pfarrer Gernot Friedrich | Quelle DFL 10.11.2020

LeseProbe | Verlagsgruppe Format




Durch Europa! | Eine Reise auf der Suche nach Wahrheit

Was ist Wahrheit, was ist Fiktion? Die Frage drängt sich auf, wenn der kanadisch-britische Autor Rory MacLean von seiner Reise durch Europa berichtet. Sie führt ihn durch Länder, die wieder gespalten sind, aber anders als vor dreißig Jahren, als er diese Reise in umgekehrter Richtung von Berlin nach Moskau unternommen hat.

Oft begegnet er den alten Geistern, vor allem aber neuen Ängsten. MacLean zeigt auf, wie Europa in eine gefährliche neue Zeit schlafwandelt und Opportunisten – von Putin bis Johnson – aus der Wahrheit einen Witz machen.

Er untersucht aber auch, wie wahr und verlässlich erzählte Geschichte in Reportagen, Literatur und Fake News ist.

Die Menschen, denen er begegnet, fragt er, was aus dem Optimismus des Jahres 1989 geworden ist und wird – im Schatten des Brexits – zum Chronisten des zerbröselnden europäischen Traums.

Der Autor Rory MacLean - geboren in Vancouver - ist ein britisch-kanadischer Historiker und Reiseschriftsteller, der in England und in Berlin lebt und arbeitet. Er war viele Jahre für Filmproduktionen tätig, hat unter anderem mit David Bowie und Marlene Dietrich gearbeitet. Seit vielen Jahren widmet er sich der erzählenden Prosa. Durch Europa! (Orig. Pravda Ha Ha) ist sein erstes Buch auf Deutsch.

Der Übersetzer Bernhard Robben studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Freiburg und Berlin. Seit 1986 ist er als Übersetzer britischer, irischer und amerikanischer Autoren tätig, darunter John Banville, John Burnside, Patricia Highsmith, Hanif Kureishi und Ian McEwan.

Karl Rauch Verlag || Video-Interview mit Rory MacLean




Dieter Mann | Schöne Vorstellung

In “Sommer der späten Gerechtigkeit” 2020, in dem wichtige Literaturpreise an Autorinnen mit Ostsozialisation wie Helga Schubert, Elke Erb und Irina Liebmann gingen, erhält der Schauspieler Dieter Mann den Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Dieter Mann ist nicht nur Schauspieler, sondern gehört zu den besten Sprechern im deutschen Sprachraum überhaupt. Seinerzeit war er deshalb auch beteiligt an zahlreichen Hörspielproduktionen im Funkhaus Berlin in der Nalepastraße. Im Film “Funkstille” bezeichnet er diesen Ort als seine “Sprecherheimat” und fügt noch hinzu, dass er dort auch einen eigenen Garderobenhaken haben könnte. Siehe auch: Zeitreisen | Funkhaus-Ost

Am 20. August veröffentlichte Esther Slevogt einen lesenswerten Artikel in der Berliner Zeitung, in dem u. a. auch zu lesen ist, dass Künstler aus der DDR der Logik des Kalten Krieges zufolge für den Westen erst interessant wurden, wenn sie sich von ihrem Staat abwandten. Diese Logik wirkt bis heute fort. Dieter Mann hat sich stets zur DDR bekannt. „Ich weiß nicht, ob ich im Westen so möglich gewesen wäre, wie ich im Osten wirklich werden durfte“, hat Dieter Mann 2016 in seinem Erinnerungsbuch zu Protokoll gegeben und die ABF als historische Leistung der DDR beschrieben. „Sie wollte aus Geringen Gebildete machen, und zwar, ja, das muss man so sagen: massenhaft, prinzipiell.“ :

Ehrenpreis für Dieter Mann im späten Sommer der Gerechtigkeit || LeseProbe | Aufbauverlag




Zur LeseProbe

Die Schöne und der Bösewicht

Regina Beyer und Volkmar Kleinert über Film, Theater und die Liebe

Markanter Schädel, »ein bisschen Mephisto, hohe Stirn mit gewölbten Linien«– da greifen Regisseure zu, so muss ein Film-Bösewicht aussehen. Volkmar Kleinert hat ihn oft gegeben. Und Regina Beyer, die sanfte Schöne mit den großen Augen, in denen man versinken kann, welcher Regisseur ließe sich so eine Frau etwa für die Rolle der Liebenden entgehen? Die hohe Kunst des Schauspielens haben beide von der Pike auf erlernt und hundertfach vor Kameras und auf Bühnenbrettern unter Beweis gestellt.

Beide beginnen ihre Schauspielkarriere in der DDR. Kleinert arbeitet am Deutschen Theater, spielt in DEFA-Filmen und auch in Serien wie »Polizeiruf 110« mit und ist im Oscar-prämierten Spielfilm »Das Leben der Anderen« zu sehen. Regina Beyer wird gleich nach ihrem Schauspielstudium in der Komödie »Hauptmann Florian von der Mühle« als weibliche Hauptrolle neben Manfred Krug besetzt und schlagartig populär. Von nun an ist sie nicht mehr wegzudenken aus DEFA-Filmen und Serien des DDR Fernsehens, mehr als hundert Rollen weist ihre Filmografie aus.

1974 lernen Kleinert und Beyer sich bei gemeinsamen Dreharbeiten kennen und sind seit langem ein Paar, seit 2012 mit Trauschein. Was läge da näher als ein gemeinsames Buch, wenn man für ein Gespräch nicht einmal das Haus verlassen muss? Befragt von Andreas Püschel, stehen Regina Beyer und Volkmar Kleinert Rede und Antwort über ihr Leben für den Film und das Theater – und füreinander. »Ein Schauspieler spielt selten allein« führt mit markanten und berührenden Geschichten sowie einem ganzen Schwung heiterer Anekdoten mitten hinein in die Film- und Theaterwelt und auch in den ganz privaten Alltag des Paares. Weiterführende Details auf der Website des Verlages Neues Leben




Point of No Return

30 Jahre nach 1989 wird mit diesem Ausstellungskatalog und Band erstmals die Perspektive der bildenden Künste auf Friedliche Revolution, Wende und Umbruch umfassend dargestellt. Das Spektrum reicht dabei von staatlicherseits herausgehobenen Positionen über kritisch-loyale und nonkonforme bis zu offen dissidentischen. Zudem sind Künstler mit Arbeiten vertreten, die noch in der DDR geboren, aber vom sozialistischen Kunstsystem nicht mehr berührt wurden.

Im 30. Gedenkjahr ist/war die Schau Point of No Return im MdbK Leipzig die zentrale Ausstellung, die sich mit der ostdeutschen Kunst im Epochenübergang in aller Breite befasst.

Austellende Künstler*innen: Micha Brendel, Kurt Buchwald, Hartwig Ebersbach, Lutz Fleischer, Thomas Florschuetz, Lutz Friedel, Ellen Fuhr, Sighard Gille, Wasja Götze, Klaus Hähner-Springmühl, Angela Hampel, Eberhard Havekost, Johannes Heisig, Sabine Herrmann, Frenzy Höhne, Via Lewandowsky, Walter Libuda, Peggy Meinfelder, Henrike Naumann, Roland Nicolaus, Gudrun Petersdorff, Wolfgang Petrovsky, Wolfgang Peuker, Neo Rauch, Arno Rink, Einar Schleef, Christine Schlegel, Cornelia Schleime, Annette Schröter, Volker Stelzmann, Strawalde, Hans Ticha, Werner Tübke, Ulla Walter, Trak Wendisch, Doris Ziegler u. a. || Weitere Details unter der Rubrik KulturTour | Kulturmetropole Leipzig als auch beim Herausgeber selbst, dem Hirmer Verlag, der auch eine LeseProbe vorab zur Verfügung stellt.




Aus der Reihe "Bausteine Seniorenarbeit" stellt der Verlag Bergmoser + Höller fertig aufbereitetes Material in beiden Publikationen zur Verfügung.

Einmal zum Thema Zeitreisen ... durch Länder und Leben – für ein völlig kostenloses Reisen ohne Nebenwirkungen oder Umweltschäden. Alles, was Mensch dafür braucht, ist Zeit – Zeit zu erzählen, zu singen, zu rätseln, zu kombinieren und zu lachen. Eine Daten-CD mit Bildern und Texten aus dem Heft ist beigefügt. Inhaltsverzeichnis | LeseProbe

Zum anderen zum Thema Lebensbilder mit biografischem Schwerpunkt. Vorgestellt werden berühmte Menschen, die uns inspirieren oder aber auch abschrecken. Insbesondere ältere Menschen sollen dazu angeregt werden, über ihre persönliche Lebensgeschichte nachzudenken. Auch diese Printausgabe wird ergänzt durch eine CD mit Texten und Bildern. Inhaltsverzeichnis | LeseProbe

Passender AnschauTipp: Lebensbilder mit Musik




Dorothée Albers: Nachhall einer kurzen Geschichte

Ausnahmsweise empfiehlt cre-aktiv an dieser Stelle mal kein Sachbuch, stattdessen einen außergewöhnlichen Familienroman. Die Autorin erzählt darin die Geschichte einer Musikerfamilie über drei Generationen hinweg - inklusive Familienbrüche, Leidenschaft für Musik und Kunst und der Wirkmacht von Geheimnissen.

Vorab dürfen eine vom Verlag zur Verfügung gestellte LeseProbe (Klick auf das Buchcover), zwei AudioBeiträge des Bayrischen Rundfunks als auch ein Gespräch mit der Autorin in englischer Sprache neugierig machen.

Ein QR-Code im Buch verweist außerdem auf im Roman benannte Musikstücke, die alle auf Spotify nachzuhören sind in einer Gesamtspielzeit von neun 9 Stunden und zehn Minuten.

Porträt der Autorin Dorothée Albers | BR-AudioBeitrag eins + zwei | Spotify-Playlist zum Roman | Karl Rauch Verlag

Aus dem Niederländischen übersetzte Ulrich Faure den Roman ins Deutsche.




Der Klang des Gartenreichs

2016 feierte die Dessauer Hofkapelle/Anhaltische Philharmonie ihr 250-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert am 10. September unter der Leitung von Bertrand de Billy. Ebenso erschien die Festschrift „Von der Fürstlichen Hofkapelle zur Anhaltischen Philharmonie“. Im Dezember 2016 dann wurde der Anhaltischen Philharmonie sogar der Musikpreis des Landes Sachsen-Anhalt verliehen. Das bot dann auch den Anlass, sich dem immateriellen musikalischen Kulturerbe des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs im Rahmen der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission zu nähern. Denn viel zu lang war die wissenschaftliche Erschließung des Dessau-Wörlitzer-Kulturkreises vorrangig auf die zu besichtigenden Zeugnisse der Architektur und Gartenkunst konzentriert.

Im Buch "Musik im Dessau-Wörlitzer Gartenreich" befinden sich gesammelte Beiträge mit den Ergebnissen der Tagung, die zeigen, dass die Kenntnis der Dessau-Wörlitzer Musiklandschaft des 18. Jahrhunderts einen substanziellen Beitrag zur Erforschung der europäischen Aufklärung und Empfindsamkeit zu leisten vermag.

Die mit großem Aufwand gestaltete Ausgabe mit vielen Abbildungen hilft somit noch mal mehr, ein lebendigeres Bild der reichen Musik- und Theaterkultur der Epoche zu entwerfen. HörTipp: Von der Fürstlichen Hofkapelle zur Anhaltischen Philharmonie

Weitere Details auf der Website des Mitteldeutschen Verlages || AnhaltischesTheater | Anhaltische Philharmonie




Klick zur LeseProbe

Wenn dich die Gitarre packt

Max Spring - seines Zeichens Schweizer Cartoonist und Gitarrist - machte sich mal wieder Gedanken über die Welt der Gitarrenspieler. Mit Hilfe von Tusche, Zeichenfeder, Aquarellkasten und Pinsel setzte er in einem dritten Band mal wieder tief- und hintersinnigen 60 Cartoons ins Bild, die insbesondere diejenigen wiederholt schmunzeln lässt, für die der Umgang mit diesem Instrument mehr als bekannt sein dürfte.

Beim Anschauen mögen sich manche Ostdeutsche auch an den Karikaturisten Henry Büttner erinnert fühlen, der im inzwischen längst verschwundenem Land DDR besonders durch seine Arbeiten für die Zeitschrift „Eulenspiegel“ populär geworden war. Auch die Zeichnungen des inzwischen über 90 Jährigen kommen meist ohne Worte aus. Und gerade für selbst Musizierende kann es sich lohnen, noch mal in Antiquariaten nach "Bravo da capo", "Capriccio curioso" oder auch "Concerto glosso" zu stöbern. Denn auch diese kleinen Büchlein beinhalten herrlich zeitlose Karikaturen rund um die Musik.

Details zum aktuellen Buch auf der Website des Verlags Acoustic-Music-Records




Märchen und Sagen sind Teil unseres kulturellen Erbes und erst wenn man sie kennt - beispielsweise die 44 schönsten Märchen, spannendsten und geheimnisvollsten Sagen aus Berlin und der Mark , lernt man Stadt und Land von innen her besser zu verstehen.

...von kloeden Verlag




„In den Dingen verdichten sich Geschichten. Sie blühen auf, wenn man die Gegenstände in die Hand nimmt.“ So Susanne Mayer, die Autorin des Buches "Die Dinge unseres Lebens". Als Partnerin einer Gesprächsrunde bei Deutschlandradio Kultur erzählte sie u. a. davon, dass sie sich ein Jahr Zeit nahm, um den Haushalt ihrer verstorbenen Eltern aufzulösen, um dabei die Geschichten aufleben zu lassen, die die zurückgelassenen SACHEN erzählen.

In dem inzwischen preisgekrönten 200-Bilder-Buch SACHEN wurden von Magdalena Skala Alltagsobjekte von drinnen und draußen - fantasievoll in leuchtenden Farben und klaren Formen illustriert - für die noch Allerkleinsten liebevoll zusammen gestellt. Für jene, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben und durch das Kennen- und Benennen-Lernen der im Buch abgebildeten SACHEN auch ihre ersten Kontakte zur Welt der Wörter und Bücher bekommen.

Magdalena Skala wurde mit dem Marktheidenfelder Preis für Bilderbuchillustration 2019 ausgezeichnet. Weitere Details zum Preis und Buch: MEEFISCH 2019 || Arena-Verlag







Der kleine Berg

Wie aus einem Winzling ein riesiger Berg wird erfahren Kinder, wenn sie sich durch Isabel Pins liebevoll gestaltetes Pop-up-Buch blättern.

Auf die naheliegende Frage, wo eigentlich die Berge herkommen, findet sich Antwort dazu in genau diesem Buch: Sie sind über unfassbar viele Jahre gewachsen.

Als dieser Berg ganz klein ist, gibt es noch keine Lebewesen. Später ziehen Tiere und Menschen an ihm vorbei, während er immer an Ort und Stelle bleibt. Aber er wächst, und schließlich ist er so riesig, dass man ihn Himmelskopf nennt. Eine kleine Evolutionsgeschichte für die ganze Familie.

Weitere Details auf der Website des Karl-Rauch-Verlags




Volker Schäfer aus Ettlingen ist einer der vielseitigsten Akustik-Gitarristen und gefragtesten Musiker in der Kleinkunstszene an der Seite von Kabarettisten, Schriftstellern, Schauspieler oder anderer Musikern.

Die Auswahl der vier Lieder "Süßer die Glocken nie klingen", "Von guten Mächten treu und still umgeben", "Adeste fideles" und "Leise rieselt der Schnee" aus der gleichnamigen CD "Auszeit" bietet Acoustic Music Records mit Schäfers Bearbeitungen im Notenheft "Auszeit" an | LeseProbe.

An dieser Stelle gleichermaßen der HörTipp für seine"Impressionistisch-meditativ" gespielten Weihnachtsmelodien auf seiner CD "Auszeit". Für Ohr und Seele im wahrsten Sinne des Wortes eine wunderbar beruhigende "Auszeit" von der allgemeinen Weihnachtsberieselung aller Orten. Denn Schäfer schafft es, bekannte Lieder so unspektakulär in seine Arrangements einzubinden, dass man sie zwar beim Hören wiedererkennt, dabei aber nicht unbedingt eine festliche, vielmehr eine ruhige und sehr besinnliche Stimmung aufkommt: HörProben




Inspirierende Perspektive auf die moderne Persönlichkeitsentwicklung

Egal, ob Sie das Glück bereits hatten oder noch haben werden, Dr. Christina Berndt bei einem ihrer überaus lebendigen Vorträge selbst erleben zu dürfen. In jedem Fall vermag sie auch über das Buch mit dem Titel "Individuation" zu vermitteln, dass das ICH keine feste Größe sei - sein kann.

Neuesten Erkenntnisse aktueller Studien besagen, dass die bisherige Annahme längst widerlegt sei, dass sich der Charakter eines Menschen nur bis zum 30. Lebensjahr entwickeln würde und danach seine Persönlichkeit weitgehend abgeschlossen sei. Auch wenn Gene natürlich eine Grundlage bilden, formen doch vielmehr getroffene Entscheidungen in jeweilig sozialen Umfeldern die Persönlichkeit eines Menschen. Was ältere Menschen, die ihr Leben in hohem Maße mit allen Höhen und Tiefen bereits durchlebten, aus eigenen Erfahrungen heraus womöglich sogar bestätigen?

Die Buchautorin Dr. Christina Berndt - von Hause aus Biochemikerin - arbeitet derzeit als Wissenschaftsredakteurin bei der "Süddeutschen Zeitung" in München. Ihr mittlerweile drittes Buch "Individuation ist auch als Hörbuch bei DAV erschienen.

Ein Einlesen ins Buch macht die vom Verlag zur Verfügung gestellte LeseProbe möglich, die sich bei Klick auf das beigefügte Buchcover öffnet. Weitere Details zum Buch und ihrer Autorin auf der Website des dtv




15 Minuten schreiben am Tag verbessert die Gesundheit.

Davon ist zumindest die Autorin des Buches "Ich schreibe mich gesund", Prof. Dr. med. Silke Heimes, überzeugt. Deshalb lautet auch ihr Rezept: zwölf Wochen lang schreiben, jeden Tag fünfzehn Minuten.

Nach ihrem Studium der Medizin und Germanistik arbeitete die Poesietherapeutin zunächst als Ärztin in der Psychiatrie. Seit 2014 agiert sie inzwischen als Professorin für Journalistik an der Hochschule Darmstadt. Außerdem ist sie die Gründerin und Leiterin des Instituts für kreatives und therapeutisches Schreiben. Und als solche wird sie wahrlich täglich Zeugin der heilenden Wirkung des Schreibens.

Warum das Schreiben eine Selbsthilfe ohne Nebenwirkungen und medizinisch völlig unbedenklich ist und bleibt, warum das Schreiben eine überaus kostengünstige Methode ist, die einem fast ausnahmslos überall zur Verfügung steht und deshalb möglichst oft genutzt werden darf, erklärt die Autorin des Praxisbuches in ihrem YouTube-Video.

Website von Prof. Dr. med. Silke Heimes || dtv-Verlag | LeseProbe






Weitere Anschau- & HörTipps


Renate Flagmeier und Susanne Mayer im Gespräch mit Gisela Steinhauer bei Deutschlandradio Kultur: Geliebte Dinge | Warum hängt unser Herz an ihnen? || Nachhören || Museum der Dinge




Dort, wo Geschichte hautnah passiert, da war schon immer auch der Fotograf Daniel Biskup zu finden. Er gehört inzwischen zu den bedeutendsten deutschen Fotojournalisten. Sicher auch nicht zuletzt deshalb, weil er es von Anfang an verstand, Menschen in Momenten, die für sie existenziell sind, so zu zeigen, dass er ihnen dabei nicht zu nahe tritt.

Schon in jungen Jahren fotografiert Biskup sein Umfeld, zunächst rein aus persönlichem Interesse, später beruflich. Als 1989 in Deutschland die Mauer fällt, ist er mit seiner Kamera dabei. Und kommt immer wieder zurück. In den Jahren nach der Wende legt er tausende Kilometer zurück, um den Umbruch des Landes zu dokumentieren.



Die Wendejahre prägen Daniel Biskup und seinen Werdegang als Fotograf. Webiste von Daniel Biskup || "Volle Kanne" | Fernsehsendung mit Daniel Biskup und Sängerin Uschi Brüning: ZDF-Mediathek